Keine Sorge, es kommen nicht wieder bedingt interessante Berichte über die herbstlichen Messen. Die Expo Salzburg eine Woche vor Padua war mir persönlich zu viel des alten Blechs, nachdem ich 2013 das letzte Mal im Nabel der italienischen Oldtimerszene gewesen war, ging’s heuer wieder nach Padua.
Hotelbestellung für ein Business-Hotel in Fiesso D‘Artico über booking.com, Kauf der Eintrittskarten über die Homepage der Messe – mit einigen Schwierigkeiten wegen der Bezahlung via Kreditkarte – sowie die Anreise am Mittwoch waren die logistischen Vorbereitungen.
Die mentalen Vorbereitungen sind fast wichtiger: ich weiß genau, was ich brauche – an Teilen und Literatur! Und nicht mehr!! Und ich wundere mich über (fast) nichts, was angeboten wird.
Der nicht billige Eintritt von 40,- € für den „Preview“-Donnerstag lohnt aus mehreren Gründen: erfreulich wenige Besucher, noch volles Angebot und freundliches Standpersonal, das noch nicht von unqualifizierten Besuchern müde geklopft ist. Das Gelände war 2016 voll belegt, neben allen Hallen, dem Freigelände waren auch Zelte aufgestellt, wo u.a. auch Ausstellungen für Auktionen untergebracht waren. In den beiden Eingangshallen gab es Sonderausstellungen in angemessener Größe für Lamborghini, Mercedes Benz, VW Golf GTI, Jaguar und …
Zuerst „rasch“ die bestellten Teile und Bücher kaufen und hinterlegen, dann mit Ruhe durch die Hallen schlendern, um die ausgestellten Fahrzeuge auf Club- und Markenständen sowie das „Angebot“ an zu verkaufenden Fahrzeugen zu sichten. Grob formuliert: es gab auch andere Marken außer Alfa Romeo und Porsche, doch diese gingen fast unter. Kaum Zwischenkriegsfahrzeuge, erstaunlich wenige Lancias – auch die traditionellen „Renner“ Aurelia B20, Delta HF Integrale, Fulvia HF waren nur in geringer Anzahl zu sehen. Aber überraschend viele Flaminias – Berlinas, GTL, Convertibiles, aber nur ein PF Coupé. Ja, und die Preise?
Von überraschend klein, wobei die Fahrzeugzustände entsprechend waren, bis zu ungläubigen Kopfschütteln: was glauben die Verkäufer/Händler, was sie da verlangen dürfen? Nachdem ich mich jetzt über 20 Jahre in der Lancia-Szene bewege, dürfte ich wohl schon zu den unbelehrbaren Zurückgebliebenen zählen, die früher zwar ausreichend bezahlt, aber nicht die Bodenhaftung verloren haben. Die aktuellen Käufer kaufen Image, Mode, vermeintliche Schnäppchen – haben keine Ahnung von Marke, Technik und Untiefen – und verschieben so die Grenzen der Vernunft. Und die Verkäufer bekommen bei ausreichendem Sitzvermögen oft das Unmögliche, das sie dreist verlangen.
Gedenk der mentalen Vorbereitung haben wir nichts Ungeplantes gekauft, auch manche Automodelle waren teilweise erfreulich günstig, sind nach den 1 ½ Tagen AutoMoto d’Epoca wieder auf dem aktuellen Stand des Wissens, hatten die italienische Gastronomie genossen und den Nabel vor dem großen Ansturm wieder Richtung Heimat verlassen.
PS: Der Titel des Berichtes stimmt, denn es war nur ein Flavia Coupé als Aufputz eines Zeitschriftenstandes zu sehen, rallyepräpariert ohne weitere Angaben. Es gab aber auch keine Betas, nur einen Montecarlo!
Kleiner Bilderbogen ohne Wertung:
E. Marquart / 10.2016