Eigeninitiative, ausreichender finanzieller Hintergrund und Autoverrücktheit des Herrn Nicolis ermöglichen Interessierten und Staunenden den Einblick in die bunte Automobilgeschichte Italiens …
Im Norden Italiens, in der Nähe von Verona, hat sich das Museo Nicolis einen hervorragenden Ruf für seine Sammlung erarbeitet. Beobachter der historischen Mille Miglia werden die rote Lancia Astura Barchetta kennen, mit denen die Besitzer regelmäßig an der Veranstaltung teilnehmen.
Bestandteil des Programmes des Fulvia-Meetings in Vicenza
Einen starken Schwerpunkt der Sammlung bilden sicherlich die Fahrzeuge der 1920er Jahre, vorwiegend in unrestauriertem Originalzustand.
Darunter Alfa Romeo RM, Diatto 2 lt., Bianchi, der Fiat mit dem großem 6 Zylinder Motor, Hispano Suiza und viele mehr.
Besonders die Vielfalt der Lancia-Ausstellung überrascht. Der älteste ein Lancia Beta aus 1912 mit einer in Amerika montierten Karosserie durch die Fa. SGV (dort als „Lancia SGV“ verkauft);
eine Lambda Torpedo der 7. Serie, eine große Dilambda Berlina, eine Artena mit sehr seltenem „Coupé-Chauffeur“ Aufbau (dabei sitzt der Chauffeur im Freien, während die Passagiere in einem kurzen Coupé Platz nehmen) und die genannte sportliche Astura MM.
Die weiteren Lancia-Typologie ist fast komplett vorhanden, von Aprilia, Appia, Aurelia bis zu Flaminia und Flavia.
Überraschend auch Entdeckungen, wie ein sportlicher Bertone-Entwurf auf Fiat 6C 1500 Basis, ein Double des kürzlichen Villa d’Este Gewinners Alfa 6C Bertone. Sowie ein prächtiger OM Superba mit Castagna Karosserie, die heute begehrten Fahrzeuge bei der MM mit den niedrigen Startnummern. Angenehmer Nebeneffekt: viele Maserati, aber nur ein Ferrari.
Über den Geschmack des Sign. Nicolis läßt sich also nicht streiten, vor allem, wenn man bedenkt, dass sich der Mann das alles selbst aufgebaut hat. Zusammenfassend eine private Sammlung, die das italienische Automobilerbe vielseitig zelebriert.