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Buch-Neuerscheinungen 12/2024 – Teil 2

Ich hatte im Dezember 2024 von meiner Bestellung beim rallywebshop – RallyWebShop | RallyWebShop / RacingWebShop / McKlein-Store – berichtet, zwei neue Bücher über die Lancia-Welt gekauft. Doch da gibt es noch andere „Quellen“ für einschlägige Literatur, die ich unregelmäßig besuche, z.B. Gilena – Libreria Gilena. Libri auto, libri moto, libri modellismo, International Motor Books, Insidern wohl bekannt, weil ein Riesenangebot (vor allem für die italienische Welt), sehr guten Internet-Auftritt und schnelle Auftragsabwicklung. Also, kurz vor Weihnachten gesurft und zwei Bestellungen für Bücher aufgegeben, die das Christkind noch rechtzeitig unter den Baum legen konnte.

  • Roberto Barbato, Lancia Fulvia Targa Florio Photobook, 2024, Roberto Barbato Publishing, ISBN 979-12-210-7469-7, 190 Seiten, Englisch, hardcover
  • Cristiano Fiorio, Cesare Fiorio – Stratosferico, 2024, Pieme, ISBN 978-88-566-9654-4, 192 Seiten, Italienisch, hardcover.

Was MUSS man als Lancia-Fan unbedingt in seiner Bibliothek haben? Zu Beginn der Sammelleidenschaft habe ich ohne Nachdenken alles gekauft, wo Lancia und/oder Fulvia draufgestanden ist. Das Kauffieber ist langsam abgeklungen, als meine Dokumentationswut mit dem Erscheinen von Gianni Tontis „Reparto Corse Lancia“ 2013 „verifiziert“ und als sinnvoll gesehen werden konnte. Die selbstgestellte Aufgabe, die Geschichte der Fulvias des Werks bild- und datenmäßig zusammenzustellen, konnte in drei Aspekten abgeschlossen werden: die Fahrzeuge, die Wettbewerbe (Rallyes und Rennen) sowie handelnde Personen. Im Internet tauchen in Italien und Frankreich in den einschlägigen Foren (RALLYMANIA und Forum automobile – Forum auto Caradisiac ) immer noch interessante Bilddokumente – natürlich ohne zugehörige Quellangabe – auf, welche die vorhandene Dokumentation ergänzen. Die Sozialen Medien „ignoriere“ ich als alter Esel jedoch hartnäckig, wissend, was ich damit verschenke, aber für mich ist die Zitierbarkeit der Information wichtig.

Zu den beiden neuen Büchern und deren Umfeld (für mich):

Targa Florio Photo Book:

Eine Bildersammlung für Fans, die nicht genug Fulvia-Bilder sammeln können. Ich hatte 2012 in www.lancianews.com Artikel über die italienischen Straßenrennen (Mille Miglia, Mugello und Targa Florio) gebracht – Italienische Heldensagen – Teil 1 – LANCIAnews – in welchen ich die Werkseinsätze von Augusta bis Stratos beschrieben habe. Diese Straßenrennen waren mittelalterliche Mutproben, die auf öffentlichen Straßen gefahren wurden, wo das ausreichende Training kaum möglich war und beim Rennen oftmals der lokale landwirtschaftliche Verkehr nicht komplett weggesperrt werden konnte. Lancia beschickte vom Werk diesen Prestigewettbewerb mit nahezu allen rennmäßig brauchbaren Fahrzeugen (Aurelia, D20 bis D24, Aprilia, Appia, Flaminia, Flavia, Fulvia und Stratos) bis nach 1974 der Weltmeisterschaftsstatus aberkannt wurde.

Das Buch zeigt auf 190 Seiten sowohl die Werks-Fulvias als auch die Privatfahrer, aber mit (für mich) unverständlichen Einschränkungen: keine Bilder und Ergebnisse vor 1969 und eher lieblose Bildlegenden (Wiedergabe der Nennliste). Bis auf ein Foto wird die Fulvia Sport verschwiegen.

Ein komplettere Übersicht über alle Teilnehmer und Fahrzeuge bietet die Internet-Site Targapedia, Libera Enciclopedia Multimediale della Targa Florio .

Cesare Fiorio:

Über den Mann, der Lancia aus dem Jammertal 1955 zur erfolgreichen Motorsport-Marke aufgebaut hat, gibt es keine angemessene Literatur. Vom privaten Motorsportclub „HF Squadra Corse“ in Biella formte er Weltmeisterteams von den frühen 1960er- bis in die 1990er-Jahren: Appia, Flaminia, Flavia, Fulvia, Beta, Stratos, Rennsportwagen LCx, 037, Delta S4 und Delta Integrale.

Doch der Mann, der diese Berge bewegte, wurde bisher nur von außen beschrieben, mit seiner Frau fotografiert, war jedoch für die Fans nicht „greifbar“. Diese Distanz bleibt auch in der Biografie seines Sohnes (aus der ersten Ehe) Cristiano erhalten, die Rallyezeit vor Stratos wird kaum erwähnt, die kurze erfolglose F1-Karriere bei Ferrari beschrieben (Vorwort von Stefano Domenicali), die Nähe zu den Größen der italienischen Automobilwelt (G. Agnelli, Luca de Montezemolo) gewürdigt.

Wahrscheinlich, weil ich nicht ausreichend Italienisch spreche, kann ich die Intentionen des Autors und Feinheiten nicht erkennen, bewerten. Als Ergänzung der Bibliothek ist das Büchlein sinnvoll, die Person Cesare Fiori ist damit nicht nähergekommen.

E. Marquart / 1.2025

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