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„Leben wie Gott in Frankreich“
Vom 27. bis 29. August 2021 fand die Rallye der Marken in Macon in der Nähe von Lyon unter Einhaltung sämtlicher Corona Regeln statt. Der Veranstaltungsschwerpunkt lag bei der Marke Avions Voisin, wurde von den Voisin Freunde gestaltet.
Folgende Marken waren geladen:
Avions Voisin, Bugatti, Facel-Vega Paris, Delage, Panhard&Levassoir, Delahaye, Hotchkiss Paris, Talbot, Salmson und Hispano-Suiza.
Traumhafte Straßen, wunderschöne Fahrzeuge, kulinarische Hochgenüsse in den besten Restaurants, abwechslungsreiches Rahmenprogramm sowie perfektes Wetter machten die Veranstaltung nicht nur für Frankreichliebhaber zum Genuss. Das Bewegen der Fahrzeuge in entsprechender Umgebung mit passendem Gastronomieangebot, Rücksichtnahme auf das Alter der Fahrzeuge, Programm für anspruchsvolle Genießer, besser geht es kaum, nüchtern betrachtet fast zu kitschig, um wahr zu sein.
Aus Macon-Tourism: „Mâcon, im Herzen von Süd-Burgund, liegt behaglich zwischen den Höhen des Beaujolais und den Hängen des Mâconnais, erstreckt sich ruhig an der Saône entlang, die man, von der Bresse kommend, auf einer Brücke überquert. Das bezaubernde historische Zentrum mit seinen romanischen Hohlziegeln und seinen farbenfrohen Fassaden verleihen ihm fast das Flair einer Stadt des Südens und beherbergt seine bedeutendsten Bauwerke, wie z.B. die historische Kathedrale des Heiligen Vinzenz. Es ist ein Vergnügen, durch seine Gässchen zu schlendern und dabei die Überreste und Schätze einer reichen Geschichte zu entdecken, die bis auf die Gründung des antiken Matisco (damals Name für Mâcon) im 2. Jh. vor Chr. zurückreicht.“
Weiters: „Aber die südlichste der Burgunder Städte, nur wenige Schritte von den Reben der Großen Weine des Beaujolais entfernt, und von 5.600 ha Weinbergen im Mâconnais umgeben, erhält ihren Ruf auch von der Qualität und der Vielfalt ihrer Weine. Chardonnay und Gamay teilen sich die Böden für kräftige Weißweine, leckere, feine und aromatische, oder reichhaltige, im Geschmack komplexe Rotweine, aber auch fein perlende und delikate Schaumweine. Um sie zu kosten, brauchen Sie nur die Tür der zahlreichen Tafeln der Stadt zu öffnen. Man isst nämlich gut in Mâcon! Die Gastronomie macht den einheimischen Erzeugnissen wie Ziegenkäse (mit Herkunftsbezeichnung Mâconnais!), oder Weinbergschnecken in Burgundersoße, Spezialitäten wie die berühmte „Gaufrette“ (kleine Waffeln), „Quenelle“ (wie längliche Knödel), auch die „Andouillette mâconnaise“ (kleine schmackhafte Kuttelwurst), aber auch die Prachtstücke der benachbarten Regionen: das preisgekrönte Geflügel der Bresse, das Rindfleisch aus der Gegend um Charolles, die Fische aus der Dombes („Gegend der tausend Teiche“) und das Lammfleisch Charollais … Eine Reichhaltigkeit an regionalen Erzeugnissen, die man am Samstagvormittag auf den Marktständen der Esplanade Lamartine findet, wo die Statue des berühmten Schriftstellers und Politikers steht, ein Kind des Landes.“
„Das alles ist Mâcon! Eine Stadt mit zahlreichen wertvollen Sehenswürdigkeiten, die sich einem beim Bummeln eröffnen. Auch Sie werden Mâcon, seine Plätze, seine versteckten Hinterhöfe, seine Wärme … und seine Weine liebgewinnen.“
Wir reisten mit dem Flugzeug Wien-Lyon an und mit dem Mietwagen weiter nach Macon. Unser Voisin befand sich bereits in Frankreich und wurde per Hänger mit einem weiteren Voisin pünktlich zum Hotel geliefert.
Freitagnachmittags-Check in und Aufstellung der Teilnehmer vor dem Hotel etwas außerhalb mit genügend Parkplatz für die große Gruppe und die Hänger. Vom Hotelzimmer aus konnte man in Ruhe das Eintreffen der Exoten mit entsprechenden Abgasdüften bewundern. Sehr gutes stressfreies Reisehotel mit typisch französischer Küche – perfekt ausgesucht.
Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen von Gabriell Voisin. Als nicht Voisin Kenner ein Crash Kurs in Allem, was Avions Voisin betrifft. Etwas, das es laut Kenner nur alle 10 Jahre gibt.
Am ersten Tag ging es im Konvoi mit Roadbook über traumhafte Straßen und durch wunderschöne Dörfer nach Bourg en Bresse zum Lycee Professionel Gabriel Voisin, einer Berufsschule für Fahrzeugbau, Transport & Logistik.
Aus Wikipedia: „Bourg-en-Bresse ist eine Gemeinde mit 41.248 Einwohnern im Osten Frankreichs. Sie liegt in der Region Auvergne-Rhône-Alpes und ist Hauptstadt des Départements Ain sowie Sitz des Gemeindeverbandes Bassin de Bourg-en-Bresse. Die Bewohner werden Burgiens genannt, die der Landschaft Bresse Bressans.“
Fotoshooting mit den drei schönsten Fahrzeugen vorm Eingang, anschließend Weiterfahrt zu einem Schloss nahe Bourg en Bresse zum Empfangsdinner. Zehn wunderschöne Voisin führten das bunte und außergewöhnliche Teilnehmerfeld an. Am Abend zurück genossen wir in einem Café an der Saone den Blick auf die Pont Saint Laurent, eine Steinbrücke aus dem 11. Jhdt., sowie den Kathedralen St. Vincent in Macon.
Der Film zur Veranstaltung:
XXX° RALLYE DE L’ASSOCIATION DES CLUBS DE MARQUE – YouTube
Am zweiten Tag ging es sehr zeitig los über Traumstraßen nach Belleville, zum Geburtshaus Gabriel Voisins. Das Haus ist heute in Privatbesitz und wird unter Rücksichtnahme des historischen Wertes bewohnt. Im vorderen Garten gab es wieder Aufstellung zum Fotoshooting, während man sich großzügiger Weise im Innern des Hauses sowie am gesamten Außengelände umsehen durfte. Unglaublich schöner Garten, Innen noch mit Möbeln von einst, man spürte die Anwesenheit des Vorbesitzers.
In einer hinteren Ecke des Gartens stand ein traumhaftes Lancia 2000 Coupe. Besser geht’s nicht!
Nach der Besichtigung Fahrt zum Dorfzentrum, wo Kaffee und Kuchen im urigen, steinummauernden Gemeindegarten von vielen helfenden Händen serviert wurden. Anschließend gings weiter zum Haubenrestaurant Georges Blanc nach Ain. Ein Dorf wie aus einem Fantasiealbum, unglaublich!
Georges Blanc, einer der berühmtesten Köche Frankreichs, begrüßte alle Teilnehmer höchstpersönlich und stand während des Aufenthaltes für einen „small talk“ bereit. Ein Star in Frankreich, wie man aus den vielen Bewunderern sehen konnte. – www.georgesblanc.com
Aus Wikipedia:
„Georges Blanc besuchte 1962, obwohl er sich eher für Luftfahrt interessierte, die renommierte Hotelfachschule École hôtelière internationale Savoie-Lémanin in Thonon-les-Bains, Haute-Savoie, am Genfersee. Nach Arbeit in einigen bekannten Restaurants und dem Wehrdienst kam er 1968 zurück zum Familienbetrieb. Nach und nach verwandelte er das Restaurant Chez la Mère Blanc seiner Vorfahren in eine luxuriöse Herberge, die er Georges Blanc nannte. Er interessierte sich für Wein und legte einen Weinkeller an. 1970 erhielt er den dritten Platz der besten Sommeliers Frankreichs, 1976 wurde er Finalist beim Wettbewerb Meilleur Ouvrier de France“.
1981 wurde Georges Blanc mit dem dritten Michelin-Stern ausgezeichnet sowie vom Gault-Millau als „Koch des Jahres“. 1985 erhielt er 19,5 Punkte im Gault-Millau, die bis dahin noch nicht vergeben wurden. 1985 ließ er einen 17-Hektar-Weinberg im Mâconnais bebauen und produzierte 150.000 Flaschen Wein. 1990 kaufte Blanc eine Bäckerei und siebzehn Häuser rund um sein Restaurant im Zentrum von Vonnas. Als die Autobahn A40 von Mâcon nach Genf gebaut wurde, fragte er um eine Ausfahrt für seine kleine Ortschaft Vonnas an, zwischen Mâcon und Bourg-en-Bresse. Diese wurde für 2,3 Millionen Euro gebaut. 1996 war er einer der Köche des G7-Treffens in Lyon.
Nach Besichtigung und Shopping in Georges Blanc kulinarischem Dorf wurden wir von einem Experten aus Kärnten angesprochen, der eigens als Zuseher mit Familie für diese Veranstaltung angereist war. Nach Fachsimpeln ging die Reise gut genährt weiter zum Automobilmuseum Paul Berliet. Ein 50 Tonner-LKW, einst in Algerien im Bergbau eingesetzt erwartete uns und wurde eigens für diesen Anlass im freien Gelände gestartet und vorgeführt. Eindrucksvolles Museum, in Österreich völlig unbekannt, mit vielen Reisebussen, LKWs und sogar einem Abschussrampen LKW für größere Raketen. – www.fondationberliet.org
Aus der Homepage:
„La Fondation Marius Berliet has now got 210 restaured vehicles and an additional 100 to be rebuilt, from 30 different trade names, all French, from 1886 until to-day. The Archives and Documentation Centre contains more than 300 000 archives and digitalised documents related to some 200 trade names. The Foundation aims at setting the products into its technical, business and human environment.” Bilder des Besuchs bei Berliet: https://www.fondationberliet.org/evenements/actualites/acm-visite-club-automobile-t100-berliet/
Nach dem Besuch Rückfahrt nach Macon mit Zwischenstopp im idyllischen Chatillon Sur Charlaronne.
Weiters dem Einkaufszentrum in Macon, etwas nicht Alltägliches mit dem Voisin, es gab viele staunende Blicke.
Aus Wikipedia:
„Jahrhundertelang hieß der Ort Chatillon en Dombes oder Châtillon-lès-Dombes, bis im 20. Jahrhundert der heutige Name amtlich wurde. Im 13. Jahrhundert predigte hier der Inquisitor Stephan von Bourbon gegen die Verehrung des Hundes Guinefort als Heiligen. In Châtillon-sur-Chalaronne gründete der heilige Vinzenz von Paul 1617 die Keimzelle des Caritas-Ordens der Töchter der christlichen Liebe. Daran erinnert eine Vinzenz-Statue von Émilien Cabuchet“.
Sehenswert sind die Ruine des Alten Schlosses (erbaut um 1000, zerstört 1598), das Markthallengebäude aus dem 17. Jahrhundert, das Alte Hospital von 1727, das heute ein heimatkundliches Museum beherbergt, sowie die Pfarrkirche St. Andreas. Markthalle, Hospital und Kirche zählen zu den nationalen Monuments historiques. Im Ortskern gibt es zahlreiche malerische Fachwerkhäuser.“
Ansehen lohnt sich in jedem Fall, einst gab es hier ein RFM-Treffen, wie ich hörte.
Am dritten Tag:
Es ging nach Romanche Thorins weiter. Zwischenstopp in einem der unzähligen Orte inklusive Fahrzeugpräsentation auf dem Ortsplatz. Ein Restaurant der Sonderklasse mit angrenzendem Bahnhofsgelände inklusive originaler Bahnhofshalle und Dampflokomotive erwarteten uns in Thorins,
der Themenpark Hameau Duboeuf mit dem Weingut Vins Georges Duboeauf. – www.hameauduvin.com
Im eindrucksvollen Veranstaltungssaal wurden die Pokale und Preise in traditionellen Rahmen überreicht. Eine Folkloregruppe umrahmte den feierlichen Festakt. Danach ging es zurück über feine Landstraßen zum Hotel. Abendessen mit den Voisin-Freunden wieder im schönen Café an der Saone. Schöner könnte man diese traumhaften Tage nicht ausklingen lassen.
Letzter Tag Verladung unseres Voisin, Besichtigung des Stadtzentrums und der Uferpromenade von Macon. Auf der Rückfahrt nach Lyon gab’s noch ein „Aha- Erlebnis“ am Straßenrand, ein stillgelegter Bauernhof voll mit schönen französischen Fahrzeugen im Originalzustand. Der anfangs misstrauische Besitzer zeigte sich nach kurzem Gespräch sehr redefreudig. Abschließend Rückflug nach Wien.
Die Links zum Teilnehmerfahrzeug, Bilder aufgenommen nach Fertigstellung des Voisin in Wien bei der „Kirche am Steinhof“ und einst im Originalzustand in Frankreich.
www.automobiles-voisin.fr/e_C_4s_5.html
www.automobiles-voisin.fr/e_C_4.html
www.automobiles-voisin.fr/e_C_4s_1.html
FOTOS: (C) Jörg Sierks – Copyright
G. Wöss / 12.2021