Nach nunmehr 15 Jahren und ca. 50.000 km Fahrspaß hat im vergangenen Herbst der Motor meiner treuen Lancia Ardea Ermüdungserscheinungen gezeigt. Bis zu diesem Zeitpunkt minimaler Ölverbrauch, dann jedoch Öldunst -Ausritt über die Motorentlüftung!!
Der Motor hatte immer noch genügend Leistung, da ich aber die Gesamtleistung des Motors nicht kannte, habe ich mich für eine radikale Erneuerung entschieden.
Zylinderbüchsen – Kolben – Lager – Nockenwelle – Kipphebel – Steuerkette – Dichtungen
Ventile, Federn und Ventilführungen waren O.K.
Die Ersatzteile konnten alle von MARA in Mailand bereitgestellt werden.
Arbeiten, welche spezielle Maschinen notwendig machten, wie das Planen des Zylinderkopfes bzw. Hohnen der Büchsen und den Zusammenbau Motorgehäuse mit Zylinderkopf wurden von Lammel & Kraus durchgeführt.
Besonders zu bemerken ist, dass der Einbau der neuen Büchsen, auf Grund der V-Stellung entsprechende Maschinen und Fachwissen erfordert.
Alle anderen Arbeiten wurden in der eigenen Garage unter der Federführung eines engagierten Spezialisten mit Namen MAKER, technologische Unterstützung meines Sohnes und meiner Handlangerdienste durchgeführt.
Alles schien perfekt zu laufen; der Motor startete sofort und lief ruhig und rund.
Jedoch nach einigen Kilometern Probefahrt habe ich festgestellt, dass die Zylinderkopfdichtung nicht dicht war und ein Öl – Wasser Gemisch austrat.
Also zurück an den Start. Zerlegen, reinigen, Zylinderkopf prüfen + neue Zylinderkopfdichtung in Italien besorgen + Zylinderkopfdichtung mit spezieller Dichtmasse ( bereits bei der Überholung unseres Steyr Puch Haflinger-Motors geprüft) einstreichen und alles wieder zusammen bauen. [Wie es schon in Mercedes-Reparaturanleitungen hieß – der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge!]
Besonderes Augenmerk wurde diesmal auf die Reihenfolge des Anziehens der Stehbolzen und natürlich auf das richtige Moment gelegt. Rasten, setzen lassen und am nächsten Tag prüfen und nachziehen.
Zusätzlich habe ich die Lichtmaschine, Starter und der Hauptbremszylinder überholt. Die Kohlen für Lichtmaschine und Starter bekommt man bei H. Brandl&Sohn in 1160 Wien. Die Dichtringe für den Hauptbremszylinder habe ich bei „Autoquariat“ bekommen.
Jetzt ist alles wieder auf seinem Platz und ich warte auf besseres Wetter um mit einer Testfahrt unsere Arbeit zu überprüfen.
Hermann Schindler